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Qualitätswachstum in den usa mit besonderen vorzügen

20.10.2023

 

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QUALITÄTSWACHSTUM IN DEN USA MIT BESONDEREN VORZÜGEN

Ich bin Natalie Breen von Citywire und heute zu Gast begrüße ich zwei Portfoliomanager von Comgest, die sich auf US-Aktien spezialisieren: Justin Streeter und Louis Citröen. Unsere Experten sind hier, um über ihren Ansatz zu sprechen und darüber, wie ihnen ihr Firmensitz in Frankreich eine einzigartige Perspektive auf US-Aktien bietet. Wir sind hier, um über US-Unternehmen und Ihren generellen Investitionsansatz zu sprechen, aber lassen Sie uns doch ganz am Anfang beginnen. 

Justin, vielleicht können Sie uns mehr über Ihr Team und die wichtigsten Merkmale Ihrer Strategie insgesamt erzählen.

Sicher, vielen Dank, Natalie. Bei Comgest fokussieren wir uns nur auf einen Anlagestil. Wir investieren in langfristige Qualitätswachstumsaktien. Louis und ich vertreten hier das US-Investmentteam. Insgesamt gibt es im Team sieben Kolleginnen und Kollegen und wir sitzen alle in Paris. Wir sind Analysten sowie auch Portfoliomanager. Wir sind Analysten sowie auch Portfoliomanager. Jeder von uns ist in erster Linie Analyst und gleichzeitig sind wir Generalisten. Das bedeutet, dass es beispielsweise kein Silo eines Tech-Experten gibt, der vorschreibt, in welche Richtung es gehen soll, so wie es auch keinen Experten für Healthcare oder Konsumgüter gibt. Wir sprechen sieben Sprachen. Wir haben fünf Nationalitäten. Wir kommen aus den unterschiedlichsten Bereichen, aus dem Ingenieurwesen, von einem Staatsfonds, aus dem Investmentbanking. Wenn wir ein Unternehmen, eine neue Idee für unser Portfolio ins Auge fassen, versuchen wir, unseren Blick auf diesen Titel über gemeinsame, kollegiale Debatten zu schärfen. Darin liegt für uns bei Comgest der eigentliche Unterschied.

Wie lässt sich diese gemeinschaftliche, kollegiale Debatte integrieren? Wie bringen Sie das in Ihre Anlagephilosophie ein? Was, glauben Sie, macht Comgest so anders?

Ich denke, hierfür muss man die DNA von Comgest genauer unter die Lupe nehmen. Wir sind ein Unternehmen, das sich im Besitz der Mitarbeitenden befindet, und wir glauben, dass uns das ermöglicht, einen langfristigen Investitionsansatz zu verfolgen, und mit langfristig meinen wir, dass wir die Unternehmen idealerweise für immer halten.

Wo können wir solche Unternehmen finden?

Das, was Justin gerade gesagt hat, können wir hier aufgreifen: Unternehmen mit Qualität und Wachstum, und zwar in dieser Reihenfolge. Es ist sehr wichtig, dass wir bei der Entscheidung allen voran Qualitätsunternehmen wählen. Das zweite Element ist Wachstum. Damit ist gemeint, dass wir ein jährliches Gewinnwachstum von mehr als 10 % anstreben. Wir sind davon überzeugt, dass dieses Ertragswachstum langfristig mit einer guten Aktienkursperformance einhergeht. Nun, ich habe zwar Wachstum gesagt, das bedeutet aber nicht Wachstum um jeden Preis, wie man es manchmal in unserem Umfeld sieht.

Sie erwähnten einige Aktien, die Sie schon immer oder fast schon immer gehalten haben. Könnten Sie uns einige dieser Titel kurz vorstellen?

Sicher, ein Beispiel ist das Unternehmen Eli Lilly, von dem Sie wahrscheinlich schon gehört haben, weil es derzeit ziemlich bekannt dafür ist, ein Medikament entwickelt zu haben, das seinen Patienten bei der Gewichtsabnahme hilft. Der Grund, warum wir beschlossen haben, hier zu investieren, war die Qualität der Forschung, die das Unternehmen betreibt. Es hat eine einzigartige Position auf dem Diabetesmarkt, der ein Duopol ist: Auf der einen Seite haben wir Eli Lilly und auf der anderen Novo Nordisk. Sie setzten dabei auf neue Vermögenswerte, die potenziell sowohl den Diabetes- als auch den Adipositasmarkt, die damals noch im Aufkommen waren, verändern könnten. Und nun haben wir ein Unternehmen, welches innovativ ist und es geschafft hat, genau diese Bereiche zu erobern. Das ist für mich ein großartiges Beispiel für ein Unternehmen, das diese qualitative Leistung erbracht hat.

Sie haben vorhin erwähnt, dass Sie in Paris ansässig sind. Ein US-Team mit Sitz in Paris. Was glauben Sie, wie Ihnen das einen Vorteil verschafft?

Das ist unser wenig bekannter, insgeheimer Wettbewerbsvorteil. Die Tatsache, dass wir in Paris ansässig sind, ist zwar ungewöhnlich, aber dennoch sehen wir hierin eine Stärke. Wir bekommen Marktnachrichten sechs Stunden vor New York, neun Stunden vor San Francisco mit. Während wir also diese Nachrichten aufnehmen, sie diskutieren, modellieren, zusammenfassen, schlafen unsere Konkurrenten noch, und so werden wir nie zu Entscheidungen gedrängt. Der zweite Grund ist, dass die Unternehmen zu uns kommen. Die Unternehmen wollen eine diversifizierte Investorenbasis, dementsprechend auch US-Investoren, doch eine geografisch diversifizierte Investorenbasis gibt ihnen noch mehr Stabilität. Folglich wollen viele europäische Investoren haben. Und wir sind einer der größten unabhängigen Vermögensverwalter in Europa. Sie kommen also zu uns, um uns als Aktionäre für sich zu gewinnen. Der letzte Grund ist, dass Europa nicht im Nirgendwo liegt. Europa ist einer der größten Märkte für unsere Unternehmen. Normalerweise sehen US-Investoren nur die Hälfte des Eisbergs, denn für einige dieser Unternehmen machen die USA nicht den größten Teil ihres Geschäfts aus. Dieses beläuft sich auf nicht mehr als 50 %, sodass es zum Nachteil werden kann, wenn man den Rest der Welt nicht mitberücksichtigt. Europa ist dabei für diese Unternehmen oft ein schneller wachsender Markt als die USA. Hier in Europa zu sein und in Echtzeit mit unseren europäischen Kolleginnen und Kollegen sprechen zu können, sowie auch mit einigen der asiatischen Kollegen in derselben Zeitzone, gibt uns durchaus den Vorteil, die Dinge etwas anders zu sehen. 

Was können die Anleger also typischerweise von Ihrer Strategie erwarten und was hören Sie von den Unternehmen in Ihrem Portfolio?

Wie Louis schon sagte, ist der S&P ein Wachstumsmarkt. Der S&P hat seit 2009, seit es dieses Team gibt, tatsächlich zweistellige Renditen erzielt. Nun ist es uns in diesen fast 15 Jahren gelungen, den S&P auf Jahresbasis mit geringerer Volatilität zu übertreffen. Genau das ist unser Maßstab, und dieser generiert eine sehr attraktive risikoadjustierte Rendite. Bei Betrachtung der Sharpe Ratio gehören wir zu den besten 1 % bzw. 2 % unserer gesamten Peer Group. Uns geht es also darum, so viel Rendite wie möglich zu erwirtschaften und gleichzeitig konservativ genug zu sein, um nicht nur ein einzelnes gutes Wachstumsjahr mitzunehmen und dann im nächsten Jahr wieder Verluste hinzunehmen. Ich denke, das Gute für uns an der aktuellen Marktlage ist, dass sie mit der Inflation und steigenden Zinsen mehr zu einem darwinistischeren Markt geworden ist. Das bedeutet, dass es für Qualitätsunternehmen, die über höhere Cash-Positionen auf ihrer Bilanz mit geringem Fremdkapitalanteil verfügen sowie eine hohe Cash-Generierung und hohe Margen erzielen, viel einfacher geworden ist, zu wachsen und die Konkurrenz zu übertreffen, vor allem wenn sie wissen, dass ihr direkter Wettbewerber nicht in der Lage sein wird, sich selbst zu finanzieren - so einfach kann es funktionieren, wie es auch schon lange Zeit eben abläuft. Also ja, dies ist ein perfekter Zeitpunkt für Qualitätsunternehmen.