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26.09.2024
Weltweit sind aktuell mehr als 800 Millionen Menschen stark übergewichtig. Als Folge treten unter anderem Krankheiten wie Diabetes, Herzinfarkte oder Schlaganfälle immer häufiger und früher auf. Nur zwei Prozent der stark Übergewichtigen werden jedoch behandelt. Für diese Menschen war die Schlankheitsspritze des Herstellers Novo Nordisk ein Durchbruch. Ursprünglich als Diabetes-Medikament entwickelt, hat sich Wegovy zu einem regelrechten Hype entwickelt – auch an der Börse.
WirtschaftsWoche: Novo Nordisk ist mit seinem Schlankheitsmittel Wegovy zu einem der wertvollsten Unternehmen Europas aufgestiegen. Analysten warnen jedoch vor einer möglichen Überbewertung der Aktie. Wie sollen Anleger nun mit der aktuellen Euphorie umgehen?
Kira Huppertz: Es ist wichtig, den Unterschied zwischen einem finanziell soliden Unternehmen und einer vielversprechenden Börseninvestition im Blick zu haben. Nur weil ein Unternehmen gute Wachstumstreiber hat, heißt das nicht automatisch, dass es auch ein gutes Investment mit attraktiver Rendite ist. Grundsätzlich ist es für den langfristigen Investmenthorizont wichtig, hinter einen „Hype“ zu schauen – also nicht nur auf aktuelle Trends zu setzen. Dies gilt umso mehr seit der starken Marktvolatilität der Coronapandemie.
WirtschaftsWoche: Eine Behandlung mit der Schlankheitsspritze kann schnell 300 bis 400 Euro im Monat kosten. Die Krankenkassen übernehmen das derzeit nicht. Ist das für die Unternehmen ein Risiko?
Huppertz: Klar, das ist eine der Risikovariablen. Je häufiger ein Medikament von Krankenkassen erstattet wird, desto wahrscheinlicher ist es, dass es auch von mehr Menschen eingenommen wird. Wenn keine Krankenkasse für das Medikament aufkommt, kann das die Geschäfte der Hersteller beeinträchtigen.
WirtschaftsWoche: Die Aktie von Novo Nordisk hat nicht nur stark zugelegt. Sie bietet auch eine gute Dividende von 1,35 Prozent. Wird ein Investment dadurch attraktiver?
Huppertz: Das hängt sehr vom Anlegertyp ab. Für manche Investoren ist es wichtig, eine regelmäßige Dividende zu bekommen, während andere sich auf die Steigerung des Aktienkurses konzentrieren. Pauschal kann man dies nicht beantworten.