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Wenn das nicht korrekt ist,
28.07.2025
Lage und Aussichten in den USA sind für Investoren gerade schwer zu beurteilen. Die Handels- und Zollpolitik der Trump-Regierung hat die Kurse von US-Aktien Anfang April auf Achterbahnfahrt geschickt. Das massive Vorgehen gegen bestimmte Gruppen von Einwanderern sorgt für Befremden und zudem für Arbeitskräfteprobleme in einigen Branchen. Wirtschaftsprognosen weisen auf weniger Wachstum sowie mehr Inflation hin.
Bedeutet dies im Umkehrschluss, dass Europa das neue gelobte Land für Aktieninvestoren ist? Wolfgang Fickus, Produktspezialist bei Comgest, zeigt sich hier im Gespräch mit FONDS professionell ONLINE skeptisch. Er erklärt, wie die Fondsgesellschaft bei ihren europäischen Strategien aufgestellt ist.
Herr Fickus, wie stufen Sie das Wachstumspotenzial von europäischen Aktien ein?
Wolfgang Fickus: Der europäische Aktienmarkt hat, wie Japan und die Schwellenländer, ausgeprägte Value-Segmente, die günstig bewertet sind, aber gegenüber den USA wesentlich weniger Wachstumspotenzial aufweisen. Das wird sich auch mit Trump nicht ändern. Ich glaube daher nicht, dass europäische Value-Aktien eine besondere Wachstumsdynamik haben – Sondersituationen wie den Verteidigungssektor einmal außen vorgelassen, der durch das Infragestellen des transatlantischen Bündnisses Aufwind bekommt.
Warum spielt die Musik weiter in den USA?
Fickus: Die ganzen Produktivitätsfortschritte, die auch wir hier in Europa aufgrund der technischen Entwicklung rund um künstliche Intelligenz haben, basieren auf Entwicklungen in den USA. Daher ist deren Wirtschaft viel dynamischer. Das sieht man auch an den Wachstumsraten der Unternehmen, die auch in diesem Jahr besser als in Europa sind.
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