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31.05.2024
Das S aus ESG wird zu wenig beachtet, kritisiert Petra Daroczi, ESG-Expertin bei Comgest. Im Interview mit Das Investment erläutert sie, warum es sich aus Investorensicht lohnt, auf soziale Aspekte zu achten, und wie man diese bei Comgest misst. Sie gibt auch Beispiele für Unternehmen, die sich vorbildlich verhalten.
DAS INVESTMENT: Frau Daroczi, Sie sagen, dass nachhaltig orientierte Investoren bislang vor allem auf Umwelt- und Governance-Faktoren achteten. Auf soziale Aspekte achteten sie weniger. Erläutern Sie das mal bitte.
Petra Daroczi: Wenn Investoren über nachhaltige Kriterien und Aspekte sprechen, dann stehen dabei bislang vor allem das E und das G im Vordergrund, also Umwelt- und Governance-Aspekte. Das liegt zum einen daran, dass Regelwerke wie die EU-Taxonomie hier zuerst angesetzt haben. Zum anderen gibt es hier häufig schon messbare KPIs, zum Beispiel den CO2-Ausstoß. Das war bei sozialen Faktoren bislang nur begrenzt der Fall. Die Vergleichbarkeit von Daten bei sozialen Kriterien kann komplexer sein. Auch sind die Kriterien häufig subjektiver und ethisch und kulturell geprägt. Wenn man aber ESG-Kriterien als Faktoren bei der allgemeinen Risikobewertung eines Unternehmens heranzieht, dann kommt man auch an den sozialen Faktoren nicht vorbei.